Der Universitätslehrgang Palliative Care setzt sich aus acht aufeinander aufbauenden Modulen aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammen. Er dauert zwei Semester und umfasst insgesamt 122 Unterrichtseinheiten. Die Kombination der verschiedenen Fachgebiete liefert eine grundlegende Basis für eine sensibilisierte Arbeit mit Sterbenden. Der Universitätslehrgang richtet sich an Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, die in der Behandlung und Begleitung von Menschen mit schweren Erkrankungen beteiligt sind. Die Referent*innen sind Expertinnen und Experten, die eine facheinschlägige Berufsausbildung oder facheinschlägiges Studium sowie mehrjährige Praxis- und/oder Lehrerfahrung nachweisen können. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt in Form von Vorträgen, Interaktiven Diskussionen, praktischen Übungen, Gruppenarbeiten und Fallstudien.

Der Universitätslehrgang kann berufsbegleitend absolviert werden. Eine 80 %-ige Anwesenheit, aktive Teilnahme und das Verfassen einer schriftlichen Arbeit sind Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss mit Zertifikat. Angehörige der Pflegeberufe erhalten 244 ÖGKV PFP® Pflegefortbildungspunkte angerechnet, Ärzte können mit dem Abschluss des Lehrgangs das Diplom für Palliativmedizin von der Österreichischen Ärzteakademie erwerben und erhalten DFP Fortbildungspunkte.

Zulassungsvoraussetzungen

 

Voraussetzungen für die Zulassungsvoraussetzung sind:

  • Abgeschlossenes Universitäts- oder Fachhochschulstudium der Medizin, Pflegewissenschaften, Psychologie, Theologie, Soziale Arbeit oder anderer einschlägig im Berufsfeld der Hospiz- und Palliativversorgung tätiger Studiengänge
  • Berufe der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (Psycho-, Physio-, Ergotherapie und Logopädie)
  • Gesundheits- und Krankenpflegediplom, Diplom der Pflegefachassistenz
  • Fachlich einschlägige Berufserfahrung kann im Einzelfall ausreichend sein. Über die endgültige Teilnahme entscheidet die Lehrgangsleitung.

Studienaufbau und –inhalte

Palliative Care ist die umfassende, achtsame Begleitung eines Menschen unter Berücksichtigung seiner individuellen Bedürfnisse, Einstellungen und Werte. Aufgrund dessen beinhaltet der Universitätslehrgang Aspekte und Zugänge aus den unterschiedlichen Fachgebieten und bietet somit eine grundlegende Basis für eine sensibilisierte Arbeit mit Sterbenden. Die Ziele dieses Universitätslehrgangs sind:

  • Erwerb von palliativem Fachwissen
  • Stärkung der Kommunikationskompetenz im Umgang mit Patient*innen und Angehörigen
  • Ausbau der Handlungskompetenz in der Betreuung und Begleitung Schwerkranker und sterbender Menschen
  • Erweiterung der interprofessionellen Kommunikationskompetenz
  • Stärkung der persönlichen Reflexionskompetenz im Umgang mit dem Tod

Der Universitätslehrgang umfasst zwei Semester mit insgesamt 122 Unterrichtseinheiten und setzt sich aus acht aufeinander aufbauenden Modulen zusammen. Für die Teilnahme am Lehrgang besteht eine 80%ige Anwesenheitspflicht.

Übersicht der Module

Modul 1
Einführung in die Palliative Medizin

  • Entwicklung und die Rolle von Palliativ Care im Gesundheitssystem
  • Gastrointestinale Symptome
  • Atemnot
  • Behandlung von Verlauf von Schmerzzuständen
  • Behandlung und Verlauf von Neurodegenerativen Erkrankungen

Modul 2
Vertiefende Aspekte von Palliative Care

  • Diätologische Aspekte
  • Palliative Care und Pflege
  • Palliative Care und Physiotherapie
  • Pflegende Angehörige
  • Aspekte der Hospizarbeit

Modul 3
Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen

  • Ethische Grundbegriffe
  • Rechtliche Grundlagen
  • Spezielle klinische Ethik bei Entscheidungen am Lebensende
  • Spannungsfelder von Recht und Ethik

Modul 4 
Psychologisches, psychotherapeutisches und spirituelles Begleiten

  • Psychoonkologie
  • Religionen und spirituelle Bedürfnisse von Palliativpatient*innen
  • Palliative Care im Alter
  • Palliative Geriatrie
  • Achtsamkeit

Modul 5
Kommunikationskompetenz – intern & extern

  • Teamdynamik
  • Multiprofessioneller Austausch
  • Arbeitsgenerationen und deren Kommunikationsstil
  • Gesprächsführung mit Betroffenen und Angehörigen

Modul 6
Kinderpalliative

  • Einführung in die Kinderpalliative und Pädiatrische Schmerztherapie
  • Komplementäre Behandlungsmethoden
  • Palliativpsychologie in der Pädiatrie
  • Humor in der palliativen Betreuung

Modul 7
Der assistierte Suizid

  • Der Wunsch nach Suizidbeihilfe in der Psychiatrie
  • Rechtliche Aspekte der Suizidbeihilfe
  • Palliativmedizin und Suizidbeihilfe
  • Ethische Aspekte der Suizidbeihilfe
  • Assistierter Suizid aus Sicht der Patientenanwaltschaft

Modul 8
Reflexion der eigenen Haltung

  • Burnout & Fatigue-Symptomatik
  • Förderung der Psychohygiene
  • Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung

Abschluss

Im Rahmen des Universitätslehrgangs ist eine Abschlussarbeit über ein praxisrelevantes Thema zu verfassen. Ziel der Abschlussarbeit ist, dass die Teilnehmenden ihre Kompetenz und Wissen von Palliative Care demonstrieren und weiterentwickeln.

Der Universitätslehrgang wird mit einer Zertifizierung abgeschlossen. Die Zertifizierung erfolgt durch die Sigmund Freud PrivatUniversität Wien. Für die Absolvierung einzelner Module wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt.

Voraussetzungen für die Zulassung zur Zertifizierung ist das erfolgreiche Absolvieren des Lehrgangs, samt angenommener Abschlussarbeit.
Für die Teilnahme am Lehrgang besteht eine 80 %ige Anwesenheitspflicht. Weiters werden eine aktive Mitarbeit und ein interdisziplinärer Austausch vorausgesetzt.

Kontakt/Anmeldung

Lehrgangsleitung
Prim. Univ.- Prof. Dr. med. univ. Rudolf Likar, MSc

Kontakt für organisatorische Fragen
Dr.in Monika Spiegel
palliativ@sfu.ac.at
+43 664 281 91 07

Weitere Informationen unter:
https://weiterbildungsakademie.sfu.ac.at/de/fortbildung/universitaetslehrgang-palliative-care-2/

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