Die SFU weist aufgrund der spezifischen Konstellation ihrer Fakultäten (Psychotherapiewissenschaft, Psychologie, Medizin und Rechtswissenschaften) eine einzigartige universitäre Umgebung auf. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fakultäten besteht für die Fakultät für Medizin ein signifikantes Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu anderen Universitäten, welches es der Fakultät ermöglicht, sich innerhalb der nächsten zwölf Jahre als Institution mit qualitativ hochwertiger Forschung mit Alleinstellungsmerkmalen zu positionieren, die in dieser Form an keiner anderen medizinischen Fakultät zu finden sind. 

Forschungsfelder an der Schnittstelle zwischen Medizin und Psychologie bzw. Psychotherapiewissenschaft werden von der Fakultät für Medizin bereits aktuell in zahlreichen fächer- und fakultätsübergreifenden Forschungsprojekten beforscht und sollen in den nächsten Jahren weiter intensiviert werden. Die Schnittstelle zwischen Medizin und Recht stellt für die Forschung der Fakultät ein besonderes Potenzial dar und soll mittelfristig in einem Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Recht“ positioniert werden.

Forschungstätigkeiten mit der Fakultät für Psychologie mit neurowissenschaftlichem Schwerpunkt

Mit der Gründung des Freud CanBeLab (Freud Cognitive&Affective Neuroscience and Behavior Laboratory) unter der Leitung von Prof. Walla (Psychologie) und der Fakultät für Psychologie zugeordnet (Dekan Prof. Benetka) entstand ein Hirnforschungslabor mit völlig neuen Möglichkeiten für fakultätsübergreifende Forschung. Der generelle Schwerpunkt des Labors liegt bei nicht-bewusster Informationsverarbeitung im Gehirn. Mithilfe objektiver Messverfahren (z.B. Elektroenzephalographie (64-Kanal-EEG) und Schreckreflexmodulation (SRM)) werden Gehirnfunktionen im Zusammenhang mit kognitiven und affektiven Verarbeitungsprozessen untersucht. Im Rahmen verschiedenster Fragestellungen werden explizite Antworten (meist bewusste Einschätzungen bezüglich kontrollierter Reizdarbietungen) neurophysiologischen Messdaten (Hirnaktivitäten) gegenübergestellt. Oft werden interessante Diskrepanzen gefunden, mithilfe derer mehr über unser Nicht-Bewusstsein gelernt wird. Beispielsweise kann eine bewusste Präferenz auf einen bestimmten Reiz fallen, welcher eigentlich vom Gehirn selbst als negativ evaluiert wird. Oder, Wörter, die nicht einmal gesehen werden, lösen Gehirnaktivitäten aus, die auf nichtbewusste Wortverarbeitung schließen lassen. Auch das menschliche „Selbst“ ist ein wichtiges Thema für uns. Wir sind einer nicht-bewussten Form des „Selbst“ auf der Spur und könnten damit vielleicht sogar ein neurophysiologisches Korrelat des Freudschen „id“ bereits gefunden haben.

Grundsätzlich folgt des Freud CanBeLab der Überzeugung, dass das Gehirn mehr weiß, als es unserem Bewusstsein gegenüber zugibt. Mit objektiven Messungen wird versucht, an dieses Wissen heranzukommen. Diesbezügliche Forschung ist für die Medizin höchst relevant.

Weitere Informationen zu den Forschungstätigkeiten im Freud CanBeLab finden sie hier.

Forschung des Instituts für Psychosomatik der Fakultät für Medizin mit anderen Partner*innen

Hier sind folgende Forschungsprojekte zu nennen: „Robotik in der Psychotherapie und Psychosomatik“ in Joint Research mit der Universität des Saarlandes, „Attitudes towards E-Mental Health applications: A survey among psychotherapists in training“ in Joint Research mit Dr. Allegra Cattani, University of Plymouth sowie mit Greta Riboli, Ort der Durchführung Mailand der Fakultät für Psychologie sowie „Consideration of (addictive) media use in psychotherapy“ in Joint Research mit Dr. Jan van Loh, Berlin.

Forschung mit der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft


Die fakultätsübergreifenden Forschungsprojekte der Fakultät für Medizin und der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft können weitgehend der Psychosomatik-Forschung zugeordnet werden.

Im November 2018 wurde mit dem Forschungsprojekt „Tako-Tsubo Syndrom“ (Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, Univ.-Prof. Dr. Christiane Eichenberg, Univ.-Prof. Dr. Jutta Fiegl und Assoz. Prof. Dr. Kathrin Mörtl) ein erstes interfakultäres Forschungsprojekt der Fakultät für Medizin und der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft im Bereich Psychosomatik in der Kardiologie initiiert. Projektinhalt ist die Forschung zum „Tako-Tsubo-Syndrom“, eine dem akuten Myokardinfarkt ähnliche, häufig durch akuten oder chronischen Stress ausgelöste Herzerkrankung.

Weitere hier zu nennende Forschungsprojekte sind „Psychotraumatologische Aspekte in der Transplantationsmedizin“, „Postakute psychische Belastungsreaktionen bei medizinischem Personal von unterschiedlich belasteten COVID-19 Stationen“, „Kinderwunsch“, „Psychosomatische Aspekte von Kinderwunschbehandlungen“ sowie die „Fertilitätsforschung“.