Curriculare Trainingskurse / Curriculare Trainingsmöglichkeiten
High Fidelity Simulation
Medizinisches Handeln ist aufgrund des „Human Factors“ fehlerbehaftet und führt deshalb häufig zu Patientengefährdungen und Todesfällen. Die Hauptursachen sind z.B. Kommunikationsprobleme, diagnostische Fehler, Fehleinschätzungen, unzureichende Kenntnisse. Deshalb fordert die WHO, dass„patient safety“ ein fixer Teil des medizinischen Curriculums ist.
Alle Teilnehmer*innen erleben den Kurs aus zwei Perspektiven. Denn jede*jeder Teilnehmer*in wird zum einen eine Schlüsselposition in der Simulation übernehmen und Teil des Behandlungsteams sein. Zusätzlich werden sie als Beobachter*innen Szenarien eines anderen Teams aus einem medizinischen und CRM vertieften Blickwinkel studieren.. Nach jedem Szenario erfolgt ein gemeinsames Debriefing der Gruppen. Hier werden medizinische Punkte erörtert; der Fokus liegt jedoch auf den CRM Prinzipien und kommunikativen Skills. Im gesamten Training gelten ein strenges Vertraulichkeitsprinzip sowie der Grundsatz des respektvollen Umgangs miteinander.
ERC Immediate Life Support
Der Immediate Life Support Kurs (ILS) des European Resuscitation Council (ERC) umfasst das Erkennen und Management kritisch kranker Patient*innen einschließlich Reanimationsmaßnahmen bis zum Eintreffen des innerklinischen Notfallteams. Ein Überblick zum ERC und den Kursinhalten findet sich auf der Seite des European Resuscitation Councils.
Nach positivem Abschluss des ERC-ILS Kurses erhält jede*r Teilnehmer*in zusätzlich zur positiven Absolvierung der Lehrveranstaltung, ein international gültiges ERC-Zertifikat.
Praktika und praktische Übungen
In den im Curriculum verankerten Praktika und praktischen Übungen erlernen die Studierenden anhand von Simulationsequipment die wichtigsten medizinischen Skills für ihre zukünftige Tätigkeit als Ärztinnen und Ärzte. Mittels praktischen Simulationstrainings erhalten die Studierenden fundierte Kenntnisse in unterschiedlichen Medizinischen Fachgebieten. Die einzelnen Praktika und praktischen Übungen werden vom SimCenter organisiert und durchgeführt. Folgende praktische Lehrveranstaltungen finden u.a. verpflichtend statt:
- Ultraschall
- (Advanced) Airway Management
- Manuelle Medizin
- Basic Trauma Management
- Paediatric Life Support
- Geburt
- Anlegen eines transurethralen Blasenkatheters
- Nicht-Invasive Beatmung und Thoraxdrainage
OSCE I & II
Die OSCE I und II sind durch ein mündlich-praktisches Prüfungsverfahren gekennzeichnet, in welchem verschiedene Bereiche klinischer Problemlösungskompetenz geprüft werden. Dabei werden verschiedene Stationen durchlaufen, in denen Kompetenzen in praktischen Fähigkeiten wie Anamnese und Behandlungsmethoden nachgewiesen werden müssen.
SIM Night – Mein Erster Nachtdienst
In diesem Wahlfach erhalten Studierende die Möglichkeit, sich vor dem Beginn Ihres Klinisch-Praktischen Jahres einer Reihe von Herausforderungen zu stellen. In Teams werden sowohl Ausnahmesituationen wie Geburt, Reanimation, Schockraum und aggressive Patient*innen als auch Routinearbeiten wie EKG, Blutabnahmen und spätnächtliche Aufnahmen trainiert.
Das Kursformat findet an zwei Tagen statt. Am ersten Termin wird an einem Halbtag im Rahmen von Impulsvorträgen das Wichtigste an fachlichen und zwischenmenschlichen Themen aus dem Studium wiederholt, am zweiten Termin beginnt der Nachtdienst am späten Nachmittag mit einer „Dienstübergabe“.
Mit Hilfe von modernster High-Fidelity Simulationstechnologie, Schauspielpatient*innen und klinisch erfahrenem Lehrpersonal verschiedener Berufsgruppen entsteht eine intensive Trainingserfahrung, während derer die Studierenden mit einem Sicherheitsnetz an ihre Belastungsgrenzen gehen können.
Sonstige Trainingsmöglichkeiten & Zusatzangebote
ERC Advanced Life Support
Der Advanced Life Support (ALS)-Providerkurs des European Resuscitation Council (ERC) wird in Zusammenarbeit mit dem ERC/ARC (Austrian Resuscitation Council) organisiert und schließt mit einem 5 Jahre international gültigen Zertifikat ab. In diesem eintägigen hands-on Kurs werden die aktuellen ERC-Reanimationsguidelines für den Umgang mit vital gefährdeten Patienten trainiert, bzw. stehen Übungsszenarien im Vordergrund, zudem gibt es praktische Unterrichtseinheiten v.a. zu den Bereichen ALS Algorithmus und Post Resuscitation Care und Human Factors.
Eine versierte Faculty gewährleistet eine hohe Qualität der Kurse mit einem Trainer-Teilnehmerverhältnis von 1:3. An diesem freiwilligen Zusatzangebot können alle Studierenden teilnehmen, die den ERC ILS Kurs erfolgreich absolviert haben
Ultraschall Tutor*innenausbildung
Das Ultraschall-Tutor*innenprogramm ist ein freiwilliges Zusatzprogramm und umfasst insgesamt 4 Semester verpflichtender und optionaler Elemente. Die Ausbildung der Tutor*innen wird von der Universität finanziert. Im Gegenzug dazu verpflichten sich die Tutor*innen zu entgeltlichen und unentgeltlichen Tutor*innentätigkeiten über mehrere Semester. Das Programm beinhaltet neben der ausführlichen fachlichen Vorbereitung auf die Tutor*innentätigkeit auch eine fundierte didaktische Ausbildung, die sicherstellen soll, dass die Tutor*innen einen qualitativ hochwertigen Unterricht abhalten können.
Inhalte und Module:
Modul 1: US Abdomen nach SOP
Modul 2: US E-Fast nach SOP
Modul 3: US Herz nach SOP
Modul 4: US Hals nach SOP
OSCE I Tutor*innenausbildung
Im Sommersemester 2024 startet im SimCenter eine weitere, von der Universität finanzierte, Tutor*innenausbildung, mit dem Ziel, Studierende in OSCE-relevanten Prüfungsbereichen didaktisch und inhaltlich auszubilden. Die ausgebildeten Tutor*innen stellen in weiterer Folge eine optimale, angeleitete Vorbereitung auf die OSCE I für die Prüflinge sicher. Das Programm beinhaltet neben der ausführlichen fachlichen Vorbereitung auf die Tutor*innentätigkeit auch eine fundierte didaktische Ausbildung, die sicherstellen soll, dass die Tutor*innen einen qualitativ hochwertigen Unterricht abhalten können.
Inhalte und Module:
Modul 1: EKG anlegen & befunden nach SOP
Modul 2: Blutabnahme nach SOP
Modul 3: Venflon setzen nach SOP
Skillstraining und Freies Üben
Damit alle Medizinstudierenden ihre praktischen Fähigkeiten üben und vertiefen können, bietet das SimCenter verschiedene Skillstrainings an. Diese angeleiteten Trainings werden von ausgebildeten Tutor*innen und/oder medizinischem Fachpersonal durchgeführt sollen sicherstellen, dass bereits erlernte Fähigkeit gefestigt werden können. Skillstrainings gibt es u.a. in den Bereichen Ultraschall Abdomen und E-FAST und Wundversorgung. Das Angebot wird laufend ausgebaut.
Wahlfächer
Die medizinische Ausbildung der Bachelor- und Masterstudierenden wird um diverse freie Wahlfächer ergänzt, in denen sich die Studierenden zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen können. Verschiedene Wahlfächer werden beispielsweise in Bereichen „Pädiatrische Notfallmedizin“, „Fit für den ersten Nachtdienst“ oder „Remote Site Medizin“ angeboten.